Belgische Bademeister

Ein Swimming Pool im eigenen Garten – Traum eines jeden Eigenheimbesitzers. Der belgische Hersteller LPW Pools verwirklicht diesen Wunsch mit einteiligen Pools aus Verbundwerkstoffen. Dafür sind Abdeckungen nötig, die vom Schwesterunternehmen Covrex hergestellt werden. Damit der Traum auch ein Spaß bleibt, verwendet das Unternehmen Produkte von Phoenix Contact.

Was haben Swimming Pools mit Klemmen, Steuerungen und Schaltschränken zu tun? „Eine ganze Menge“, erklärt Raf Olaerts von Covrex. Die Firma mit Sitz in Aarscht in der Nähe von Brüssel stellt automatische Poolabdeckungen und deren passgenaue Antriebssysteme her. Zusammen mit dem Schwimmbadhersteller LPW Pools, der in den Beneluxländern und Deutschland vertreten ist, gehören beide Unter­nehmen zur TSPH-Unternehmensgruppe (The Swimming Pool Hub).

Raf Olaerts, Covrex

Raf Olaerts ist bei Covrex für den Bereich Automatisierung zuständig. Und so mittendrin bei der Entwicklung der innovativen Produkte, für die Covrex bekannt ist. Denn ohne Abdeckung wird aus einem Swimming Pool schnell ein Problemfall. „Mehr als 70 Prozent aller Poolbesitzer entscheiden sich für eine Pool-Abdeckung“, berichtet Olaerts im Gespräch. „Die Gründe dafür sind zunächst einmal Sicherheit und Sauberkeit, denn ein Pool ohne Abdeckung kann gerade in einem Familienhaushalt schon zum Risiko werden. Und ohne Abdeckung wird ein Pool schnell zum Magneten für alles, was in der Luft umherfliegt, von Blättern und Ästchen bis zu Wasservögeln und Staub. Außerdem darf man in unseren Breitengeraden die Temperaturen in den kühlen Monaten nicht vergessen. Ist der Wasserkörper ungeschützt, verliert er schnell seine wohlige Temperatur oder droht sogar einzufrieren.“

In Sachen Hardware setzt Covrex daher auf ­diverse Pool-Überdachungen in Klarglasoptik, die aus dem Wasserbecken ein richtiges Schwimmbad machen, sowie in einer preiswerteren Variante auf Lamellenüberzüge, bei denen ­Covrex eigene Patente auf seine vollgeschäumten Varianten besitzt. Diese vollgeschäumten Lamellen bieten eine bessere Wärmedämmung und sind widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse wie Frost und Hagel. Kunden können aus einer Vielzahl von Formen, Farben und Zubehör für ihren Pool wählen.

Der elektronische Bademeister

Damit diese Hardware auch sinnvoll eingesetzt werden kann, sind elektrische Helfer unerlässlich. Pumpen und Filteranlagen, Heizung und Beleuchtung und die Antriebe der motorisch bewegten Abdeckungen verlangen nach fachkundiger Installation. Zum Einsatz kommen von Covrex selbst gebaute Schaltschränke, in denen alle Funktionen in einer benutzerfreundlichen Steuerung mit Fernbedienung zusammengefasst werden. „Unsere Pool-Control sind standardisierte Basis­lösungen, die sich auf die jeweilige Situation vor Ort beim Kunden anpassen lassen“, erklärt Raf Olaerts das Vorgehen.

Hohe Verfügbarkeit und geringer Wartungsaufwand standen bei der Entwicklung des Pool-Control-Schaltschranks im Lastenheft. Bei der automatischen Schwimmbadabdeckung gibt es noch eine besondere Herausforderung, denn ihr Antriebssystem ist komplett untergetaucht. „Der Schaltkasten hat daher zwei separate Stromversorgungen“, erklärt Raf ­Olaerts. „Wenn ein Leck auftritt und einen Kurzschluss im Motor auslöst, funktioniert der Rest des Systems weiter.“

Verkehrt gewickelt

Mit einem speziellen Leistungsrelais bei der Stromversorgung des Motors löst Covrex ein weiteres mögliches Problem: „Das Aufrollsystem ist oft in einer Nische am Boden des Schwimmbeckens installiert“, erklärt Raf Olaerts. „Da die Lamellen leichter als Wasser sind, wirken sie den Zugkräften des Elektromotors entgegen. Beim Abrollen drehen sie den E-Motor dann quasi in die falsche Richtung. Über das Umschaltrelais können wir den Motor abbremsen und verhindern, dass er dadurch als Generator in Richtung Stromnetz wirkt. Außerdem muss die Geschwindigkeit kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die Pool-Abdeckung korrekt an der Oberfläche liegt.“

Jimmy De Sitter ist seit vielen Jahren der Ansprechpartner bei Phoenix Contact. Er ergänzt: „Das ELR-Modul hat einen eingebauten Überspannungsschutz und kann die Drehzahl des Motors über Pulsweitenmodulation (PWM) steuern. Für Anwendungen wie diese, bei denen ein DC-Motor reversiert und abgebremst werden muss, ist es eine effiziente Lösung, da das Modul alles elektronisch steuert.“

„Einer der Gründe, warum wir gerne mit Phoenix Contact zusammenarbeiten, ist, dass sie immer mit uns zusammen über diese Art von Lösungen nachdenken“, sagt Raf Olaerts. „Wenn wir eine Frage haben, bekommen wir nicht nur eine schnelle Antwort. Unsere Partner bei Phoenix ­Contact haben Ideen, denken mit uns dann auch weiter.“ Die Zusammenarbeit beider Unternehmen begann vor vielen Jahren im Bereich der Produktion und verlagerte sich im Lauf der Zeit immer mehr auch direkt in die Produkte von Covrex hinein.

Komplette Baugruppen

Neben Stromversorgungen und dem ELR-Modul kommen Reihenklemmen von Phoenix Contact zum Einsatz, darunter auch spezielle Klemmen für die Potenzialverteilung, die eine reibungslose und effiziente Montage ermöglichen. Inzwischen greift Covrex auch auf das Value Added Center von Phoenix Contact für die Lieferung von kompletten Baugruppenleisten zurück. Dabei handelt es sich um kundenspezifische DIN-Schienen, auf denen alle gewünschten Komponenten bereits montiert sind, mit den notwendigen Beschriftungen und Brücken.

Das Geschäft mit dem privaten Schwimmbad im Garten boomt. Und dank der Zusammenarbeit mit Phoenix Contact können sich Raf Olaerts und sein Team der Weiterentwicklung ihrer innovativen Produkte widmen. Auf dass der Traum vom Pool nicht zu einem technologischen Bauchklatscher wird.

Covrex

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