Außendienst ist eine ganz besondere Tätigkeit. Denn eigentlich sitzt man permanent zwischen allen Stühlen. Mal ist man frei in der Gestaltung von Arbeitszeit, -ort und -planung. Dann wieder wird man eng gebunden durch Berichtswesen und Umsatzziele. Mal ist man Anwalt seiner Kunden dem eigenen Unternehmen gegenüber. Dann ist man wieder Prellbock und muss seine Firma verteidigen, geht mal etwas schief oder lässt sich nicht liefern. Mal hilft die große Klappe, mal nur der verschämte Blick nach unten oder eine Entschuldigung.
Hans-Jürgen Heep ist solch ein Kollege. Immer offen, immer zugewandt und vor allem immer unterwegs – nicht umsonst lautet einer der Spitznamen der Außendienstler auch „Ritter der Landstraße“.
Was macht sein Tun so besonders? Und warum liebt er seinen Job? Ein Portrait im Interview-Stil.
UPDATE: Herr Heep, seit wann sind Sie bei Phoenix Contact beschäftigt?
Schon eine kleine Ewigkeit, nämlich seit dem 01. November 2005. Wobei – für Phoenix Contact-Verhältnisse ist das ja noch wenig …
Ich habe damals ganz gezielt nach einer beruflichen Herausforderung bei einem der marktführenden Unternehmen in der E-Branche gesucht und bin dann über eine Stellenanzeige im Internet gestolpert.
UPDATE: Welchen beruflichen Hintergrund haben Sie mitgebracht? Als Außendienst in einem Technologie-Unternehmen muss ja eine Menge Know-hoh dabei sein.
Das stimmt. Aber ich bin tatsächlich auch vom Fach. Begonnen habe ich mit einer Ausbildung zum Elektroinstallateur in einem 2-Mann-Betrieb. Dort habe ich auch meine Meisterprüfung angeschlossen.
Dann hat es mich zunächst in die Montageabteilung eines Anlagentechnikbetriebes geführt, von dort bin ich in die Elektronikbranche in ein Unternehmen nach Gummersbach gewechselt und schließlich in den Vertrieb eines Herstellers in Altenkirchen. Dort war ich zuletzt Vertriebsleiter.
UPDATE: Das Geld liegt auf der Straße, ist eine Regel im Außendienst. Sprich: Ohne Kundenbesuche kein Erfolg. Wieviele Kilometer legen Sie jährlich zurück.
Ich betreue rund 250 Standorte unserer Handelspartner in der Region West. Da kommen im Jahr durchschnittlich locker 45.000 Kilometer auf den Tacho.
UPDATE: Welche Art von Kunden betreuen Sie?
Ganz unterschiedliche Personen und Organisationen, das macht für mich auch den Reiz der täglichen Arbeit aus. Das sind Zentralen, Hauptverwaltungen und Niederlassungen von Verbänden und Organisationen. Und dann natürlich Industrie- und Endkunden wie Handwerksbetriebe, bei denen ich technologisch informiere oder bei Problemen Hilfestellung gebe.
UPDATE: Die Produktpalette von Phoenix Contact ist ja gewaltig. Auf welche Produkte aus unserem Sortiment sind Sie spezialisiert?
Stimmt, bei mehr als 65.000 Artikeln kann niemand jeden Artikel und jede Lösung überzeugend und mit Kompetenz im Markt vertreten. Ich bin in erster Linie auf Klemmen und Überspannungsschutz spezialisiert.
Mein „Steckenpferd“ sind unsere umfangreichen Marketingmaßnahmen zur Unterstützung für den Abverkauf unserer Produkte, Systeme und Lösungen.
UPDATE: Phoenix Contact hat eine sehr gute Reputation als Partner in der und für die Industrie. Wie ist denn der Ruf im Handwerk?
Das hört sich ja fast langweilig an aus dem Munde eines Außendienstlers. Aber ich meine das ernst – wir sind bekannt für technisch ausgereifte Produkte mit einer sehr guten Qualität und langen Lebensdauer. Das kommt auch im Handwerk, und gerade da, sehr gut an. Fehlinvestitionen kann man sich in kleineren Betrieben eben noch weniger leisten als in großen Konzernen. Und dass wir in einer hart umkämpften Branche zumeist mit dem Label „Made in Germany“ punkten können, hilft ebenfalls.
Beim Handwerker ernte ich immer wieder erstaunte Gesichter, wenn ich für verschiedenste Anforderungen mit Lösungen dienen kann. Unser Portfolio ist wirklich einzigartig, das vermuten gerade viele Neukunden überhaupt nicht. Wie können eben viel mehr als „nur“ Klemmen.
UPDATE: Welche Firmen und Betriebe passen Ihrer Erfahrung nach zu Phoenix Contact?
Alle, die auf eine sehr gute Qualität und ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis Wert legen. Und natürlich alle Betriebe, denen Innovation wichtig ist und die technologisch vorn mit dabei sein wollen.
Was wir nicht können, da bin ich ehrlich, ist der Kampf um den billigsten Preis. Wir können auch günstig, aber wir stehen mit beiden Beinen im deutschen Mittelstand und jagen keinem Billigheimer hinterher.
UPDATE: Und was kann Phoenix Contact noch besser machen?
(schmunzelt) Liest mein Arbeitgeber mit? Im Ernst: Ich würde gern noch mehr Termine bei den Handwerksbetrieben durchführen, um hier mit Unterstützung des Fachhandels noch intensivere Basisarbeit zu machen. Wir kommen an mit unseren Produkten und Lösungen, und das würde ich gern noch breiter streuen. Aber das sind ja keine schlechten Voraussetzungen für die nächsten Jahre … 🙂