Fluch und Segen Wasserweg

Seit jeher laufen in der historischen Handelsmetropole Amsterdam viele Wege zusammen. Zumal Verkehr war und schon immer ein zentrales Thema ist. Und die Möglichkeiten, sich und seine Waren von A nach B zu transportieren, sind so vielfältig, dass wir uns zu einer kleinen Serie über Amsterdam entschieden haben. Die Herausforderung: ein Tag, möglichst viele Verkehrsmittel und möglichst viele Bezüge zu den Lösungen von Phoenix Contact.

Eine mobile Selbsterfahrung in einer faszinierenden Großstadt …

Brücken und Grachten – Weltkulturerbe

Amsterdam war im Mittelalter der größte Hafen der Welt. Von hier aus segelten Schiffe über alle Ozeane, brachten Waren oder Waffen – je nach Bedarf und Notwendigkeit. Das Reich der Ostindischen Kompanie erstreckte sich bis weit nach Südostasien und sicherte den Handelshäusern im fernen Europa märchenhaften Reichtum.

Wasser prägt bis heute das Stadtbild Amsterdams, auch wenn seit 1923 der „Außendeich“ dafür sorgt, dass die Stadt keinen direkten Zugang mehr zur Nordsee hat. Ein kompliziertes Geflecht von Kanälen (den Grachten), Schleusen und Brücken sorgt seit rund 400 Jahren dafür, dass der schwimmende Warenverkehr trotzdem bis ins Herz der Großstadt gelangt. Die Grachten wurden im 16. Jahrhundert ringförmig um den alten Kern der Stadt angelegt, um neuen Platz zu schaffen für die damalige Boom Town.

Mischa Braam

Mischa Braam ist Industriemanager Infrastruktur bei Phoenix Contact Niederlande. Sein Spezialgebiet ist die Verkehrsinfrastruktur. Wenn es um Brücken, Tunnel und Schleusen geht, macht dem 37jährigen niemand etwas vor. Und er kennt Amsterdam wie seine Westentasche, denn der versierte Experte hat hier schon viele Projekte betreut. Mit ihm gelange ich an Punkte weitab der Touristenströme.

Über 7 Brücken sollst Du fahr’n

Der erste Stopp unserer Tour de Mobil ist die Schinkelbrug. Diese große Brückenanlage gehört zur 32 Kilometer langen Ringautobahn A10, die rund um Amsterdam führt und eine der Hauptschlagadern des Verkehrs darstellt. Sie ist eine der verkehrsreichsten Straßen ganz Hollands

Die Schinkelbrug ist eine Klappbrücke

Zu Fuß nähern wir uns dem imposanten Bauwerk über den Fluss Schinkel, genießen zunächst den idyllischen Ausblick auf Hausboote und Jachten. Wir stehen vor einer geschlossenen Schranke, denn die Fußgängerbrücke unterhalb der großen Brückenbögen ist zurückgezogen und gibt den Wasserweg für ein Sportboot frei.
„Insgesamt besteht die ganze Anlage aus sieben Brücken, die allesamt klappbar sind“, erklärt Mischa Braam. „Hier führen Metro, Fernbahn, Autobahn und Fuß- und Fahrradweg über den Fluss. Will ein größeres Schiff oder ein Segelschiff passieren, meldet es sich vorher an. Und dann klappen alle Brückenelemente hoch und öffnen die Durchfahrt.“

Das geschieht allerdings fast nur nachts, wenn das Verkehrsaufkommen niedriger ist. „Wir von Phoenix Contact entwickeln die komplexe Signalsteuerung, die bereits weit vor der Brückenanlage anfängt. Alle eingesetzten Produkte müssen SIL-zertifiziert sein, also Safety-Richtlinien erfüllen. Die Kommunikation der verschiedenen Signalmittel geschieht per Kabel.

Facts zu Brücken und Grachten

Landfläche / Wasserfläche: 165 Quadratkilometer / 54 Quadratkilometer
Anzahl Brücken: 1281
Grachten: ~200 (UNESCO Weltkulturerbe)
Gesamtlänge des Kanalsystems: ca 75 km
Durchschnittliche Tiefe der Grachten: 2,6 m
Durchschnittliche Breite: 27 m
Erste urkundliche Erwähnung von Schleusen: 1347

Facts: Schinkelbrug

Baujahr 1972
Durchfahrtbreite: max 14 m
Länge gesamt: 160 m
Elemente: 7 Brücken für Auto- und Bahnfernverkehr, Metro und Fußgänger
Die Brückenanlage wurde in mehreren Etappen gebaut, zunächst als reine Autobahnbrücke, später ergänzt um Elemente für den Schienen- und Metroverkehr.

Die Schinkelbrug

Lösungsbeispiele

Phoenix Contact ist versiert, wenn es um die Umsetzung von Signalen auf und bei Wasserstraßen geht, greift dabei auf ganz unterschiedliche Produkte zurück, um die Steuerung und Kommunikation zwischen Leitstätten und Signalen und Steuerungsanlagen sicher und effizient zu realisieren:

Signalsteuerung Nord-Ostsee-Kanal
Uferbeleuchtung des Kanals Gent – Terneuzen
Sicherheitstechnologie Schleuse
Funkanwendungen in der Verkehrstechnik

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