Plätzchenduft liegt in der Luft unseres Training Centers in Schieder-Schwalenberg. Normalerweise arbeiten hier unsere Auszubildenden und Dual Studierenden in der eigenen Ausbildungswerkstatt.
Mehr als 70 Nachwuchskräfte beginnen jedes Jahr ihr Berufsleben bei Phoenix Contact. Momentan sind die meisten davon in der Berufsschule bzw. Universität oder arbeiten mobil von zuhause. Die wenigen Leute, die aktuell vor Ort arbeiten, strecken daher neugierig die Köpfe aus ihren Büros. Haben sie richtig gerochen? Hat da tatsächlich jemand Kekse mitgebracht? Die Duftspur führt zum Büro der Junior Business Unit, unserer Juniorfirma der Auszubildenden und Dual Studierenden. Und tatsächlich: Auf dem Tisch steht eine Dose mit Plätzchen. Aber Moment mal, was ist denn das für ein Symbol auf den Keksen?
„Für einen digitalen Adventskalender auf unserem Instagram-Account der Ausbildung wollten wir Kekse in Form des Phoenix Contact-Logos backen“, so Florian Reinicke, der eine Ausbildung als Industriekaufmann absolviert. „Wir haben uns dann sehr schnell dafür entschieden, das Ausstechförmchen im 3D-Drucker anzufertigen. Wir haben ja einen eigenen in der Ausbildungswerkstatt.“ Ein Experte für 3D-Druck musste also her.
Ein P aus 3D
Marc Strathmeier lernt gerade im 3. Lehrjahr den technischen Produktdesigner. In der Ausbildung lernt er, mit technischer Software 3D-Datensätze und Dokumentationen für Bauteile und Baugruppen zu erstellen und zu modifizieren. „Ich hatte glücklicherweise schon eine CAD-Datei unseres Logos in 2D vorliegen“, so Strathmeier. CAD steht für Computer-Aided-Design und bezeichnet die Technologie zur Erstellung von Konstruktionen und technischen Zeichnungen mithilfe eines Computerprogramms.
„Um das Ganze dreidimensional zu machen, mussten wir erstmal überlegen, ob wir das Logo komplett ausstechen oder nur die Kontur auf einen Keks prägen wollen. Wegen der filigranen Verbindung des Kreises in der Mitte des ‚P‘ haben wir uns für die zweite Variante entschieden.“
Die nächsten Schritte bestanden daraus, die Tiefe der Prägung zu bestimmen. Außerdem musste die Form das Logo spiegelverkehrt abbilden. „Nur so ist das Logo hinterher richtigherum auf dem Keks.“
Das fertige Modell lud Strathmeier dann in den 3D-Drucker. Der nutzt das Fused Deposition Modeling-Verfahren für den Druck. „Bei dem Verfahren wird eine Rolle, auf der Kunststoff drahtförmig aufgewickelt ist, in einen Druckkopf geführt und dort erhitzt“, erklärt Strathmeier. „Der Druckkopf fährt dann die Kontur des 3D-Modells ab und baut Schicht für Schicht das Produkt auf. Im Fall der Ausstechform in 0,2 mm dicken Schichten.“ Nach vier Stunden war die Form gedruckt und Marc Strathmeier gab den Staffelstab an die Bäckerin weiter.
Kneten, stechen, backen, verzieren
Nicht ganz zu Bäckerzeiten, aber mit 8 Uhr morgens dennoch früh jonglierte Michelle Lührsen mit Butter, Zucker, Eiern und Mehl in der heimischen Küche. Nach vier Stunden war das Werk vollendet. 25 Schokoladenplätzchen waren perfekt, „über den Rest hat sich meine Familie gefreut“, so die angehende Industriekauffrau schmunzelnd. Als die offizielle Aufgabe der Kekse erfüllt und die Fotos für Instagram im Kasten waren, freuten sich die Auszubildenden vor Ort über den süßen Snack. Und auch Ausbilder Sebastian Gerhardinger durfte kosten. „Der sprach gerade mit Ausbilderin Marion Dittrich per Microsoft Teams. Sie arbeitete mobil und war ganz neidisch, dass sie unsere Corporate Cookies nicht probieren konnte.“
Stefanie Theil