Ein zentrales Element aller Energieerzeugungsanlagen und -Speicher ist der geregelte Zugang zum öffentlichen Stromnetz. Dieser Energieerzeugungsanlagenregler (EZA) erfasst die Daten der Anlage und teilt sie dem Netzbetreiber mit. Zugleich ermöglicht der den sicheren Fernzugriff auf die Anlage.
Burkhard Dittmann, Experte für Regenerative Energien bei Phoenix Contact, erklärt, wie die Regelung funktioniert: „Mithilfe der Programmiersprache Matlab Simulink wurden der PLCnext-Steuerung, dem Kern des EZA-Reglers, ihre Steuerungs- und Zugriffsfunktionen antrainiert. Diese Funktionen sind zertifiziert und können auf PLCnext Steuerungen mit verschiedenen Leistungsklassen verwendet werden.
Neben dem zertifzierten Teil können auch frei programmierte Funktionen genutzt werden.
Im Solarpark Himmighausen werden die gemessenen Stringstromwerte aggregiert, also die Erträge aus den einzelnen Anlagenteilen. Die Wettersensorik und die Informationen der Datenlogger werden ebenfalls ausgewertet. Der EZA-Regler fungiert also zusätzlich als Wetterstation und Datenlogger.“
Fast liebevoll tätschelt Dittmann „seinen“ Schaltschrank: „Allein mit den Komponenten ist es aber nicht getan. Wir mussten mit unserer Lösung einen Komponenten-Zertifizierungsprozess durchlaufen. Die Hersteller von Erzeugern, wie zum Beispiel von Wechselrichtern, müssen für ihre Komponenten eine Einheitenzertifizierung machen. Und dann braucht der Betreiber noch das Anlagenzertifikat. Erst, wenn die Anlage als Gesamtsystem zertifiziert ist, hat der Betreiber Anspruch auf die volle Einspeisevergütung. Der Strom, der in Himmighausen produziert wird, wird nicht nur ins öffentliche Netz eingespeist, sondern auch über Direktvermarkter an der Strombörse verkauft.“
Phoenix Contact hat erstmalig im Jahr 2019 die Lösung zertifizieren lassen, seitdem wurde der Vorgang einige Male wiederholt, da Funktionserweiterungen immer eine erneute Zertifzierung notwendig machen. Neben der Schlüsselkomponente Steuerung werden weitere Ein- und Ausgangsmodule für die Signalanbindung gemäß der Datenpunktliste des Netzbetreibers benötigt. Außerdem ist vorgeschrieben, dass die Kommunikation zu dem Schrank auch noch bis zu acht Stunden nach einem Netzausfall möglich sein muss. Dies macht eine unabhängige Stromversorgung (UVA) inklusive Batterien im Schaltschrank notwendig. Und wenn man schon für den Notfall plant, dann auch richtig: Auch der Zustand dieser Batterien wird überwacht, damit die Anlage sicher arbeitet.







