Eckhard Schulze-Fielitz gilt heute als wichtigster Protagonist der Stilrichtung des deutschen Strukturalismus. 1955 gründete der frisch diplomierte Architekt eine dreiköpfige Bürogemeinschaft in Essen und machte die Bekanntschaft eines Unternehmers, mit dem zusammen er das Gesicht des ostwestfälischen Blomberg in den nächsten Jahrzehnten wesentlich prägen sollte.
Josef Eisert hieß dieser Mann. Der hatte nicht nur das Büro in der Nachbarschaft, sondern auch eine kleine Fima für elektrische Verbindungsklemmen in der Provinz. Und die hatte rasch wachsenden Bedarf an Raum. Da Josef Eisert nicht nur ein begabter Ingenieur, sondern auch Architektur-interessiert war, entwickelten der Architekt und der Ingenieur gemeinsam das noch heute prägende Erscheinungsbild des Blomberger Standorts am Flachsmarkt.
Klaus Eisert erinnert sich noch gut an die Anfänge der Blomberger Bautätigkeit: „Nach ersten Erfahrungen mit fremden Handwerkern hatten wir sogar einen eigenen Bautrupp mit fünf Maurern und Bauhandwerkern gehabt. Mit eigenem Betonmischer, eigenem Kran und sogar einer Hanomag Raupe. Die Bodenplatte der hinteren Hälfte von Halle 1 haben wir selber gegossen. Schnell folgten noch weitere Gebäude.“
Das Büro von Schulze-Fielitz errichtete ab 1956 und bis in die 80er Jahre nicht nur zahlreiche Werksgebäude, sondern auch das nach wie vor dominante Verwaltungsgebäude, das die Skyline der Nelkenstadt seither mitprägt. Eckhard Schulze-Fielitz starb am 1. September 2021 im Alter von 91 Jahren in Bregenz.