Ab in den Untergrund. Auf der mobilen Tour durch die holländische Großstadt lassen wir Licht, Luft und Helligkeit hinter uns und bewegen uns die nächsten Kilometer unter Gracht, Gleis und Straße.
Wir tauchen tief in den Untergrund von Amsterdam ab. Oben altehrwürdig – unten hochmodern:
Die ersten Teile der U-Bahn Amsterdams wurden 1977 in Betrieb genommen. Damit ist die Metro die jüngste Untergrundbahn der Benelux-Staaten. Wobei „U“ eigentlich nicht wirklich korrekt ist, denn nur zwei Abschnitte mit gesamt 10,6 der 52,2 Kilometer sind wirklich unterirdisch.
Die Baukosten waren enorm, denn der feste Untergrund von Amsterdam beginnt erst in mehr als 18 Metern Tiefe, darüber sind Schlick und morastige Untergründe. Die von uns benutzte Linie 52 wurde erst im Juli 2018 in Betrieb genommen. Die Kosten dieser Linie explodierten jedoch, da der Untergrund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen teilweise absackte.
Wir fahren mit langen Rolltreppen in die Station Vijzelgracht. Die ist genau durch diese Schwierigkeiten beim Bau der U-Bahn bekannt geworden. Hier ist die Metro am tiefsten verlegt (bis zu 26 Meter), dazu noch direkt unter dem alten Stadtkern von Amsterdam, was jedoch zunächst dramatische Folgen hatte: Durch Löcher in den Spundwänden drang Wasser in den Schacht und wusch Hohlräume aus. Dadurch wurden zunächst vier Häuser in der Vijzelgracht selber beschädigt, bei weiteren sechs senkte sich nach einem monatelangen Baustopp der Untergrund durch Unterspülung um teilweise 20 Zentimeter. Eine Zeitlang stand der Weiterbau sogar komplett in Frage.
Schlechter Beton, fehlerhafte Armierungen – die Probleme sind mittlerweile gelöst, die U-Bahn führt bis zur Centraal Station. Der Bahnsteig der Vijzelgracht ist neun Meter breit und etwa 125 Meter lang. Sehr chic, sehr clean, sehr modern. Hochmodern präsentieren sich die Stationen. Ebenfalls typisch für Amsterdam sind architektonisch anspruchsvolle Lösungen. Wobei schon bei der Fahrt in den Untergrund überraschen riesige Multimediainstallationen. Der Fahrgast, also wir, werden mit einer ausgeklügelten Fahrgastnavigation durch die Tunnel gelotst, bis wir vor der richtigen Schiene stehen. Und auch das Innere der modernen Züge ist in Sachen Benutzerführung vorbildlich.
Ein wenig Phoenix Contact ist überall: Die Erfassung der Benutzer ist wichtig für die Steuerung der Züge. Per Infrarotsensor über den automatischen Türen werden die Passagiere erfasst und währenddessen gezählt. Eine Anwendung, zu der auch Phoenix Contact Lösungen bereithält.
Facts Metro
Eröffnung: 1977
Länge gesamt: 52,2 km
Bahnlinien: 5
Anzahl der Haltestellen: 52
Anzahl der Fahrzeuge: 90
Fahrgäste: 295.000 pro Tag / 107,7 Mio pro Jahr
Fundstücke bei den Bauarbeiten: mehr als 700.000
Lösungsbeispiele
Funkkommunikation U-Bahn New York
Lösungen für den Schienenverkehr allgemein