Gelb ist sicher

Wenn die gelben Sicherheitsrelais oder –steuerungen auslösen, ist der Mensch geschützt und die Maschine aus. Damit dies reibungslos funktioniert und nicht etwa ein Systemfehler teure Stillstände auslöst, kommt das Competence Center Services ins Spiel. Ein Besuch bei einer ganz besonderen „schnellen Eingreiftruppe“.

Wichtigste Werkzeuge der Safety Hotline? Telefon und eMail. Wer mit den Spezialisten vom Competence Center Services Kontakt aufnimmt, der hat ein Problem, das möglichst rasch aus der Welt geschafft werden will. Wer sich hier allerdings Mitarbeiter vorstellt, die stets mit Headset bewaffnet und meist nur mäßig geschult die Massenanrufe gestresster Kunden eher abwimmeln als bewältigen, der reibt sich beim Besuch im Bereich „Sicherheit“ bei Phoenix Contact verwundert die Augen. Zwar gibt es auch hier Headsets. Aber wo findet man an jedem Schreibtisch komplexe Schaltschrankapplikationen? In welcher Hotline laufen Testläufe in Großversuchen an der Wand? Und wo hängen signalfarbene Sicherheitsjacken direkt vor der Tür?

Kompetenz für den Stillstand

„Wir sind alle ausgebildete Safety Engineers“, erklärt Volker Lange die Zusammensetzung des vierköpfigen Teams, in dem der 48-Jährige aktiv ist. Sicherheitsingenieure sind Fachleute, die die Sicherheit von Maschinen testen, beurteilen und bei Bedarf auch Veränderungen einsteuern. Zudem kennen die Experten alle relevanten Normen, deren Einhaltung für die Maschinen- und Betriebssicherheit gefordert sind.

„Man ahnt gar nicht, was Kunden alles anstellen können, wenn es um das Thema Sicherheit geht.“

Volker Lange, Safety Engineer, Phoenix Contact

Was sich wie staubtrockene Materie anhört, kann im Bedarfsfall schnell mal rasante Realität werden. „Es gab auch schon die Situation, dass Kollegen mit dem Helikopter abgeholt und zum Kunden gebracht wurden“, beschreibt Volker Lange die alles andere als eintönige Arbeit des Competence Centers Services. „Meist geht es aber etwas weniger dramatisch zu“, schmunzelt er.
Ernst wird es trotzdem, wenn etwa eine große Kompostieranlage ihre Not-Aus-Fähigkeit erweitern muss und dafür die Erstellung eines Software-Pflichtenheftes abgefragt wird. Oder der Hersteller eines fahrerlosen Transport-Systems (FTS) eine Demolösung braucht, die neben einer Standardprogrammierung der Steuerungsmodule auch dazu passende Safety-Programmierungen benötigt.

Aufgrund der Erfahrungen mit Steuerungstechnologien betreuen die Supporter zusätzlich auch netzwerkfähige Hybrid-Motorstarter und Energiemessgeräte, in diesem Fall auch im Auftrag der Phoenix Contact-Produktlinien international. „Fragen wie die Einbindung in industrielle Netzwerke sind dabei häufig“, plaudert Lange aus dem Nähkästchen.

Richtig schlau

„Eigentlich sind wir aber eher beratend unterwegs, unterstützen etwa unsere Vertriebskollegen bei Kundenbesuchen. Oder wir helfen vor Ort, wenn Probleme mit der Sicherheitsapplikation auftreten. Außerdem unterstützen wir bei der Inbetriebnahme nach einer Neuinstallation und nehmen Sicherheitskonzepte unter die Lupe.“

Genügt die telefonische Rücksprache bei einem akuten Störfall nicht, können sich die Hotline-Experten auch per Remote auf den Kunden-PC aufschalten, wenn er dies möchte. „So lassen sich die allermeisten Fehler schnell identifizieren und die Probleme lösen“, schildert Lange. Wird es komplizierter, dann wird auch schon mal eine Apparatur im Büro nachgebaut. In einem eigenen kleinen Lager sind die meisten Sicherheits-Bausteine vorhanden. So lassen sich mögliche Fehlverdrahtungen oder Anschlussfehler nachahmen und aufspüren. „Übrigens auch mit Bauteilen anderer Hersteller, die mit unseren kombiniert werden.“ Kein Wunder, dass es bei Volker Lange und seinen Kollegen eher aussieht wie in einem E-Labor als wie in einem „normalen“ Büro. Und die Jacken vor der Tür?

„Wenn die Maschine trotzdem weiter steht und sich aller Korrekturversuche widersetzt, dann schnappen wir uns Werkzeug, Messgeräte und eine Auswahl an Ersatzteilen und fahren zum Kunden.“ Das Headset wird dann nicht gebraucht. Aber die passende Bekleidung für Einsätze jenseits des Schreibtischs. Ein Hauch von Feuerwehr und Einsatzzentrale, der diese außergewöhnliche Hotline umgibt.

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