Family Fair

Die Meorga ist eine Fachmesse rund um Prozess-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik sowie Prozessleitsysteme. Das hört sich ziemlich nüchtern an. Doch wer das Leuchten in den Augen von Hans-Josef Speicher sieht, wenn er über „seine“ Messe, spricht, der merkt schnell – hier weht ein besonderer Geist!

Stephan Sagebiel auf der Meorga in Halle

Der begegnet einem auch auf den weiteren Gängen durch die Messe. Wir befinden uns mitten im Chemiedreieck Halle an der Saale. Eine Hochburg der Chemieindustrie. Hier sieht man den Blaumann in seltener Eintracht neben dem üblichen krawattenbewehrten Businessdress. „Ganz typisch für die Meorga“, erklärt Stephan Sagebiel. Der Ingenieur der Elektrotechnik sollte es wissen, denn als Leiter des Industriemanagements für Prozess- und Verfahrenstechnik bei Phoenix Contact hat er einen Überblick über das, was in der Prozessindustrie angesagt ist und Rang und Namen hat. „Viele Besucher kommen direkt aus dem Werk hierher, um sich schlau zu machen.“

Messe für die Nachbarschaft

Die Meorga ist nicht nur eine, sondern eigentlich gleich acht Messen. „Eines unserer Erfolgsrezepte. Die Meorga findet im jährlichen Wechsel je viermal an Standorten in direkter Nachbarschaft zu den bedeutendsten Standorten der Prozess- und Verfahrenstechnologie statt. 2019 sind das Halle an der Saale, Hamburg, Ludwigshafen und Landshut, 2020 werden Frankfurt am Main, Leverkusen, wieder Ludwigshafen und dann Bochum Standorte sein.“

Hans-Josef Speicher

Der Chef der Meorga, Hans-Josef Speicher, erläutert das Prinzip: „Hier treffen Aussteller und Fachbesucher in idealer Weise zusammen. Für den Techniker oder Betriebsleiter und sein Team ist das ein Ausflug während, vor oder nach der Schicht. Und für den Manager entfallen teure Dienstreisen. Die lokale Messe vor der Haustür – das ist das Konzept.“

Speicher weiß genau, was seine Zielgruppe benötigt. Der Saarländer war im ersten Leben nämlich Meister der Mess- und Regeltechnik. In der heimischen Steinkohle-Kraftwerksbranche war er viele Jahre als Leitender Meister der Instandhaltung tätig. Seine zweite, nicht minder erfolgreiche Karriere begann er erst im zarten Alter von 52 Jahren.

Messebetreiber mit Praxishintergrund

„Ich habe in meiner Zeit als Kraftwerker natürlich selber viele Fachmessen besucht. Dabei wurde mir klar, dass regionale Messen fehlten.“ Hans-Josef Speicher nutzte Kontakte, Fachwissen und seine Tatkraft, krempelte die Ärmel hoch und organisierte erste kleinere Events. „Wir haben mit einer Hotelmesse im Saarland angefangen. Sieben Aussteller waren damals dabei.“ Phoenix Contact entdeckte das Potential früh, war bereits im zweiten Meorga -Jahr präsent.

Für die Aussteller punktet die Meorga mit dem eintägigen Konzept an acht Standorten: „So werden Kosten wie Hotelübernachtungen oder weite Anfahrten deutlich reduziert“, erklärt der Saarländer.
Beim Messerundgang wird deutlich, wie nachhaltig sich das Konzept durchgesetzt hat. „Heute sind mehr als 150 Aussteller vertreten.“ Die Atmosphäre ist familiär. Was natürlich durch das Messeteam rund um Hans-Josef Speicher und seine Familie verstärkt wird.

Man kennt und schätzt sich. Der Eintritt ist frei. Das Messekonzept der Meorga sorgt dafür, dass die Standgrößen überschaubar bleiben und auch kleinere Hersteller eine Chance auf Wahrnehmung haben. Neben der Ausstellung sind die Fachvorträge ein festes Standbein. Und das so erfolgreich, dass man sich meist frühzeitig seinen Platz sichern muss. Selbst Stehplätze sind ansonsten Mangelware.

Auch am Messestand von Phoenix Contact: keine Besuchermassen, dafür intensive Fachgespräche am laufenden Band. Das Team von Stephan Sagebiel hat alle Hände voll zu tun, um die kundigen Besucher mit den notwendigen Details rund um die Lösungen von ­Phoenix Contact zu versorgen – ob mit Krawatte oder im Blaumann.

Die Meorga

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